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Vitamin-D-Mangel: Was du wissen solltest.

Lara Wernli • 21. Oktober 2025

Was bedeutet «Vitamin-D-Mangel» überhaupt?


Vitamine sind lebenswichtige Stoffe, die unser Körper kaum oder gar nicht selbst herstellen kann. Deshalb müssen wir sie über die Nahrung aufnehmen. Eine Ausnahme ist Vitamin D: Es funktioniert eigentlich wie ein Hormon, weil der Körper es mit Hilfe von Sonnenlicht selbst bilden kann.

Trotzdem zählt Vitamin D offiziell zu den Vitaminen. Es hilft dabei, Calcium und Phosphat aus der Nahrung aufzunehmen und in die Knochen einzubauen. Außerdem unterstützt es den Stoffwechsel und stärkt die Muskeln.

Als fettlösliches Vitamin kann Vitamin D im Körper gespeichert werden. In der Leber, in Muskeln und im Fettgewebe. So steht es als Reserve bereit, wenn einmal weniger aufgenommen wird. Eine Überversorgung ist selten. Häufiger kommt es zu einem Mangel. Laut der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK) sind viele Menschen in der Schweiz zeitweise unterversorgt, weil sie zu wenig Sonne abbekommen.

Die Bildung von Vitamin D beginnt, wenn UVB-Strahlen auf die Haut treffen. So entstehen meist über 80 % des Bedarfs. Der Rest kommt über die Nahrung, allerdings enthalten selbst gesunde Mahlzeiten oft nur geringe Mengen.

Ein Mangel tritt vor allem dann auf, wenn man sich selten im Freien aufhält oder so gekleidet ist, dass kaum Haut mit Sonnenlicht in Kontakt kommt. Regelmässige Zeit an der frischen Luft hilft also nicht nur der Seele, sondern auch dem Vitamin-D-Spiegel.




Symptome

Die Anzeichen für einen Mangel können unterschiedlich ausfallen. Diese werden oft mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt. Sollten Sie mehrere dieser Anzeichen bei sich feststellen, raten wir Ihnen einen Check beim Hausarzt zu machen. Folgende Symptome können ein Hinweis für einen Vitamin-D-Mangel sein:


  • Müdigkeit & Erschöpfung
  • Knochenschmerzen
  • oft Grippe/Erkältung
  • Muskelschmerzen und -schwäche
  • Stimmungsschwankungen
  • Schlechte Wundheilung




Wie wirkt sich ein Mangel auf die Knochengesundheit aus?

Vitamin D ist wesentlich für die Gesundheit der Knochen, da es die Aufnahme von Kalzium im Darm unterstützt und dessen Einbau in das Knochengerüst fördert. Ein Mangel an Vitamin D kann dazu führen, dass weniger Kalzium aufgenommen wird, was die Knochendichte verringert und das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht. Besonders ältere Menschen sind gefährdet, da ihre Haut weniger Vitamin D bildet und der Körper Kalzium schlechter verwerten kann.




Wie wirkt sich ein Mangel auf das Immunsystem aus?

Vitamin D trägt auch wesentlich zur Stärkung des Immunsystems bei und hilft dem Körper, Infektionen und Entzündungen abzuwehren. Fehlt es an Vitamin D, kann das Abwehrsystem geschwächt werden, was das Risiko für Atemwegsinfekte, Autoimmunerkrankungen und andere entzündliche Leiden erhöht. Untersuchungen zeigen zudem, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung die Wahrscheinlichkeit von Grippe und Erkältungen senken kann.




Wie wirkt sich ein Mangel auf die Haut aus?


Trockenheit

Für eine glatte und geschmeidige Haut ist eine intakte Schutzbarriere unerlässlich. Sie bewahrt die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und schützt sie vor äußeren Einflüssen wie UV-Strahlung, Allergenen und schädlichen Mikroorganismen. Gerät dieses natürliche Gleichgewicht aus der Bahn, wird die Barriere durchlässiger: Die Haut trocknet aus, fühlt sich gespannt an und zeigt häufiger raue Stellen, Irritationen oder erste Fältchen. Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D oft mit trockener Haut in Verbindung steht.


Juckreiz

Anhaltender oder immer wiederkehrender Juckreiz kann das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Da die Ursachen sehr unterschiedlich sein können, ist es oft schwierig, den genauen Auslöser zu finden. Ein möglicher Grund für juckende Haut kann jedoch ein Mangel an Vitamin D sein. Hält der Juckreiz über mehrere Wochen an, sollte er in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.


Haut die zu Akne neigt

Wenn die Haut zu Unreinheiten oder Akne neigt, produzieren die Talgdrüsen meist zu viel Fett. Der überschüssige Talg sammelt sich in den Poren und kann sie verstopfen. Dadurch entstehen Mitesser, die sich bei Kontakt mit Bakterien entzünden und zu Pickeln entwickeln können. Auch ein Mangel an Vitamin D kann unreine Haut begünstigen, da das Vitamin die Talgproduktion reguliert und Entzündungsprozesse im Gewebe hemmen kann.




Risikofaktoren eines Vitamin-D-Mangels


Verschiedene Bevölkerungsgruppen sind stärker vor einem Vitamin-D-Mangel gefährdet. Dies vorwiegend aufgrund von zu wenig Sonne auf der Haut.


  • Ältere Menschen: Produktion von Vitamin D nimmt ab im Alter
  • Säuglinge: die Haut ist zu empfindlich, um sie der Sonne auszusetzen
  • Menschen mit dunkler Hautfarbe: die höhere Pigmentierung lässt weniger UV-Strahlen eindringen
  • Chronisch kranke Menschen: halten sich oft wenig draussen auf, dadurch haben sie zu wenig Sonnenstrahlen auf der Haut
  • Menschen die Antiepileptika nehmen: wirkt sich negativ auf den Vitamin-D-Spiegel aus
  • Menschen die Zytostatika nehmen: wirkt sich negativ auf den Vitamin-D-Spiegel aus




Therapie: Wie kann ich einen Vitamin-D-Mangel behandeln?


Im 19. Jahrhundert erkannte man, dass Rachitis durch mangelndes Sonnenlicht entsteht. Daraufhin entstanden in der Schweiz und anderen Ländern Heilstätten, die „Licht-“ oder „Sonnenkuren“ anboten, um die körpereigene Bildung von Vitamin D zu fördern. Heute weiß man jedoch, dass zu viel Sonne der Haut schadet und das Risiko für Hautkrebs erhöht.

Trotzdem bleibt Sonnenlicht die einfachste Möglichkeit, einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen. In unseren Breitengraden reicht es meist, Gesicht, Hände und Unterarme im Sommer etwa zehn Minuten täglich unbedeckt der Sonne auszusetzen. In den übrigen Monaten etwa doppelt so lange. Ein Sonnenbrand sollte dabei unbedingt vermieden werden.

Vitamin D kann auch über Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, meist in Form von Tropfen oder Tabletten. Die richtige Dosierung sollte ärztlich festgelegt werden.

 


Vorbeugung: Was kann ich präventiv tun?

Sonnenlicht allein reicht oft nicht aus, um genug Vitamin D zu bilden, besonders im Winter, wenn in der Schweiz kaum UVB-Strahlung vorhanden ist. Im Sommer sollte die Haut zwar Sonne tanken, doch Sonnenschutzmittel blockieren fast vollständig die Vitamin-D-Produktion.

Etwas Vitamin D lässt sich über die Ernährung aufnehmen, vor allem durch fettreiche Fische wie Lachs, Hering, Makrele oder Aal. Um den gesamten Bedarf zu decken, müsste man davon jedoch täglich große Mengen essen, was kaum realistisch ist.

Darum empfehlen Fachleute eine zusätzliche Einnahme vor allem für zwei Gruppen: Kinder zur Vorbeugung von Rachitis und Menschen über 65, deren Haut weniger Vitamin D bildet. Als Orientierung gelten etwa 600 bis 1000 Internationale Einheiten (IE) pro Tag. Die genaue Dosierung sollte ärztlich festgelegt werden.

 

 

 



Quellen:

https://www.usz.ch/krankheit/vitamin-d-mangel/

https://www.sympany.ch/de/privatkunden/wissenswertes/gesundheitstipps/vitamin-d.html

https://www.laroche-posay.ch/de-ch/sonnenpflege/vitamin-d-mangel-haut#Auswirkungen

 



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