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Raus aus der Nasenspray-Sucht

Lara Wernli • 30. Oktober 2025

Einmal sprühen – frei atmen. Doch wer das zu oft tut, merkt bald: Ohne Spray geht gar nichts mehr. Was als Hilfe beginnt, kann zur täglichen Abhängigkeit werden.



Wirkung von Nasensprays

Die enthaltenen Wirkstoffe, sogenannte Alpha-Sympathomimetika wie Xylometazolin, Oxymetazolin, Tramazolin, Phenylephrin, Tetryzolin oder Naphazolin, wirken gezielt auf bestimmte Rezeptoren in den Blutgefäßen deiner Nasenschleimhaut. Dadurch


  • ziehen sich die Gefäße zusammen,
  • die Schleimhaut schwillt ab und
  • deine Nase wird wieder frei (für etwa sechs bis sieben Stunden)


Das hat noch einen weiteren Vorteil: Durch die bessere Belüftung der Nasennebenhöhlen kann das Sekret ungehindert abfließen. So wird verhindert, dass sich dort Bakterien ansiedeln und eine bakterielle Infektion entsteht.



Wie die Sprays abhängig machen

Abschwellende Nasensprays solltest du nicht länger als sieben Tage und höchstens drei Mal täglich verwenden. Denn bei häufiger Anwendung gewöhnt sich die Nasenschleimhaut an das Spray: Lässt die Wirkung nach, schwillt sie noch stärker an. Dieses sogenannte Rebound-Phänomen führt schnell dazu, dass du immer wieder sprühst.

Das Spray erleichtert also kurzfristig das Atmen, verstärkt aber langfristig die Beschwerden. Wer länger als zehn Tage sprüht und keine Besserung merkt, steckt meist schon mitten in einer Nasenspray-Sucht.



Weitere Beschwerden

  • Geschwächtes Immunsystem
  • Erhöhte Gefahr von Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Borkenbildung in der Nase
  • Häufiges Nasenbluten
  • Erstickungsängste



Wege aus der Abhängigkeit

Der Ausstieg aus der Nasenspray-Gewohnheit ist zwar nicht leicht, aber gut machbar. Je nach Stärke der Abhängigkeit kann die Entwöhnung einige Tage bis Wochen dauern. Mit Geduld und ärztlicher Begleitung helfen dir folgende Schritte:

  • Umstieg auf kortisonhaltige Nasensprays (verschreibungspflichtig)
  • „Ein-Loch-Therapie“ – ein Nasenloch auf Entzug setzen, dann das andere
  • Schrittweise Dosisreduktion – z. B. Kinderdosierung oder Verdünnung mit Kochsalzlösung
  • Mineralische Nasensprays – befeuchten und pflegen die Nase während der Entwöhnung



Alternativen zu Nasenspray

Sobald du merkst, dass deine Nase läuft oder du nachts schlechter Luft bekommst, kann eine Nasenspülung mit Salzlösung helfen. Sie befreit die Atemwege und kann sogar Erkältungen vorbeugen.

Auch Nasensprays mit natürlichem Salz sind eine gute Option. Sie haben eine isotone Mineralsalz-Konzentration (also angepasst an den Salzgehalt des Körpers), pflegen die Schleimhaut und unterstützen sie bei der Regeneration, ganz ohne Risiko einer Abhängigkeit.






Quellen:

1.     https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Nasenspray-Harmloses-Hausmittel-bei-Erkaeltung-mit-Schnupfen,schnupfen138.html

2.     https://www.emser.ch/magazin/nase/abhaengig-von-nasenspray-was-nun



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