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Immunsystem stärken: fit in den Herbst starten
Lara Wernli • 1. September 2025
Immunsystem einfach erklärt
Das Immunsystem ist die zentrale Schutzfunktion unseres Körpers. Es bewahrt uns vor schädlichen Stoffen, krankhaft veränderten Zellen (beispielsweise Krebszellen) und Krankheitserregern wie Viren, Bakterien oder Pilzen. Ein starkes Immunsystem reduziert das Risiko für Erkältungen, Grippe und viele andere Infektionen.
Aufbau
Das Immunsystem besteht aus einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Organe, spezialisierter Zellen und Eiweiße. Es wird in zwei Hauptbereiche unterteilt:
1. Unspezifisches Immunsystem
Das unspezifische Immunsystem ist von Geburt an vorhanden und dient als erste Verteidigungslinie. Es reagiert unmittelbar und richtet sich gegen eine Vielzahl von Erregern, unabhängig von deren Art. Wichtige Bestandteile sind Fresszellen und Killerzellen. Sie bekämpfen Schadstoffe sowie Krankheitserreger, die über Haut, Atemwege oder den Verdauungstrakt in den Körper gelangen.
2. Spezifisches Immunsystem
Das spezifische Immunsystem entwickelt sich im Laufe des Lebens. Es übernimmt die Abwehr dann, wenn das unspezifische Immunsystem nicht ausreicht. Dabei bildet es Antikörper, die gezielt auf bestimmte Erreger abgestimmt sind. Zudem besitzt es ein Gedächtnis: Bereits bekannte Krankheitserreger werden schneller und effektiver bekämpft. Darüber hinaus kann das spezifische Immunsystem lernen, auf veränderte Bakterien und Viren flexibel zu reagieren.
Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem
Ein schwaches Immunsystem macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Wer sich häufig müde, antriebslos oder dauerhaft erschöpft fühlt, könnte eine verringerte Abwehrkraft haben. Auch eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte oder Entzündungen deutet darauf hin.
Ein weiteres Anzeichen ist eine verzögerte Wundheilung: Wenn kleine Verletzungen ungewöhnlich lange brauchen, um zu heilen, kann dies ein Hinweis auf eine geschwächte Immunabwehr sein. Ebenso gilt eine langsame oder schwierige Genesung nach Erkrankungen als typisches Signal, dass das Immunsystem Unterstützung benötigt.
Gründe für ein schwaches Immunsystem
Ein geschwächtes Immunsystem kann unterschiedliche Ursachen haben. Oft wirken mehrere Faktoren gleichzeitig zusammen. Man kann sie grob in drei Bereiche einteilen:
1. Lebensstil
- Ungesunde Ernährung: Eine einseitige Ernährung mit zu wenig Vitaminen und Mineralstoffen schwächt die Abwehrkräfte.
- Schlafmangel: Fehlender oder schlechter Schlaf beeinträchtigt die Regeneration und mindert die Leistungsfähigkeit des Immunsystems.
- Stress: Vor allem chronischer Stress belastet Körper und Psyche und gehört zu den häufigsten Auslösern für eine geschwächte Abwehr.
- Alkohol und Rauchen: Nikotin und regelmäßiger Alkoholkonsum wirken direkt schädigend auf das Immunsystem.
- Bewegungsmangel: Wer sich zu wenig bewegt, schwächt seine Abwehrkräfte, regelmäßige Bewegung stärkt sie dagegen.
2. Körperliche Faktoren
- Alter: Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab.
- Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft wird die Immunabwehr bewusst reduziert, damit die Zellen des Kindes nicht abgestoßen werden.
- Gestörte Darmflora: Da ein Großteil der Immunzellen im Darm sitzt, schwächt ein Ungleichgewicht der Darmbakterien die Abwehrkräfte erheblich.
3. Medizinische Ursachen
- Medikamentöse Therapien: Präparate wie Kortison oder Immunsuppressiva schwächen die Immunabwehr gezielt oder als Nebenwirkung.
- Medizinische Behandlungen: Eingriffe wie Chemotherapie, Bestrahlung oder größere Operationen können das
Immunsystem stark belasten.
- Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen reduzieren ebenfalls die Abwehrleistung.
Ernährung zur Abwehr nutzen
Verschiedene Lebensmittel liefern wichtige Vitamine und Spurenelemente, die die Abwehrkräfte gezielt unterstützen.
- Obst und Gemüse: Reich an Vitamin C, ergänzt durch den Vitamin-B-Komplex in vielen Gemüsesorten. Mango, Ananas, gelbe Bohnen und Paprika enthalten besonders viel Vitamin A. Avocados und Pilze liefern zusätzlich Vitamin D.
- Fisch und Fleisch: Beide sind gute Quellen für den Vitamin-B-Komplex. Fisch enthält außerdem Vitamin D und Selen, während Fleisch Eisen, Selen und Zink bereitstellt.
- Nüsse: Walnüsse, Mandeln oder Haselnüsse sind ideale Snacks, die Eisen, Kupfer und Selen liefern.
- Milchprodukte: Milch, Joghurt und Käse versorgen den Körper mit Vitamin A, B-Vitaminen und Zink.
- Eier: Sie enthalten Zink sowie B-Vitamine und sind damit ein wertvoller Beitrag für die Immunabwehr.
- Vollkornprodukte: Sie liefern neben dem Vitamin-B-Komplex auch Kupfer und Zink und unterstützen die Abwehrkräfte.
- Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen und Erbsen enthalten wichtige Spurenelemente wie Kupfer und Selen.
- Getreideprodukte: Reis, Brot und Teigwaren versorgen den Körper mit B-Vitaminen.
- Schalentiere: Flusskrebse, Hummer und ähnliche Arten sind besonders reich an Kupfer.
Tipp: Achten Sie beim Einkauf auf Farbenvielfalt. Je mehr unterschiedliche Farben, von Grün über Gelb bis Rot, bei Obst und Gemüse im Einkaufswagen landen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Entscheidend ist eine ausgewogene Kombination verschiedener Vitamine, Mineralstoffe und pflanzlicher Eiweiße.
Unterstützender Lebensstil für das Immunsystem
Mit diesen einfachen Maßnahmen können Sie Ihre Abwehrkräfte im Alltag gezielt unterstützen:
- Bewegung: Regelmäßiger Sport oder auch tägliche Spaziergänge regen Kreislauf und Stoffwechsel an. Das verbessert die Durchblutung und sorgt dafür, dass Immunzellen optimal arbeiten können.
- Stress reduzieren: Dauerhafter Stress schwächt die Abwehrkräfte. Pausen, Entspannungstechniken oder auch Bewegung helfen, Stresshormone abzubauen.
- Ausreichend Schlaf: Zwischen sechs und acht Stunden Schlaf pro Nacht gelten als optimal, damit sich der Körper erholen und das Immunsystem regenerieren kann.
- Frische Luft und Licht: Wer sich regelmäßig draußen aufhält, stärkt nicht nur die Lunge, sondern auch die Vitamin-D-Bildung, was ein wichtiger Faktor für die Immunabwehr ist, besonders im Winter.
- Lachen: Positive Emotionen fördern die Ausschüttung von Glückshormonen und senken Stress, das wirkt sich direkt stärkend auf die Abwehr aus.
- Sauna und Wechselduschen: Das Spiel von Hitze und Kälte trainiert Kreislauf und Abwehrkräfte. Bei akuten Infekten sollte man allerdings darauf verzichten.
Arzneimittel zur Unterstützung
Um den Körper zuverlässig mit Mikronährstoffen zu versorgen, können Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Präparate oder auch homöopathische Mittel eine sinnvolle Ergänzung sein. Auch Impfungen zählen zu den medizinischen Maßnahmen, die das Immunsystem gezielt stärken, allerdings nur bei bestimmten Erkrankungen. Kommen Sie in die Tösstal Apotheke vorbei. Wir beraten Sie gerne ausführlich und auf Sie abgestimmt zum Thema Immunsystem!
1. Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel enthalten wichtige Vitamine und Spurenelemente, die für die Funktion des Immunsystems notwendig sind. Multivitamin- oder Kombipräparate bieten eine abgestimmte Mischung mehrerer Nährstoffe und helfen so, den täglichen Bedarf optimal zu decken.
Typische Inhaltsstoffe:
- Zink, Selen und Eisen
- Vitamin C und Vitamin D
- verschiedene B-Vitamine
Vorteile:
- einfache Möglichkeit, Nährstoffdefizite auszugleichen
- praktisch bei erhöhtem Bedarf (z. B. in Stress oder im Winter)
- gezielte Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen
2. Pflanzliche & Homöopathische Arzneimittel
Auch die Naturheilkunde bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Vorbeugende Präparate enthalten häufig Pflanzenextrakte wie beispielsweise Echinacea oder Thuja. Wichtig ist hier die langfristige Anwendung, damit eine nachhaltige Wirkung erzielt werden kann.
3. Probiotika und Präbiotika
Da ein großer Teil des Immunsystems im Darm sitzt, spielt eine gesunde Darmflora eine zentrale Rolle. Gerät das Gleichgewicht der Darmbakterien durcheinander, steigt die Anfälligkeit für Infekte. Probiotika führen nützliche Bakterien von außen zu, während Präbiotika als „Nahrung“ für die guten Darmbakterien dienen, beide können die Abwehrkräfte unterstützen.