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Hausstaubmilbenallergie
Lara Wernli • 1. Dezember 2025
Die Hausstaubmilbenallergie zählt zu den sogenannten Typ-I-Allergien. Dabei handelt es sich um eine sofortige Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich ungefährliche Substanzen. In diesem Fall reagiert der Körper auf mikroskopisch kleine Spinnentiere, die mit dem blossen Auge nicht sichtbar sind. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und kommen besonders häufig in Betten, Matratzen, Kissen und Polstermöbeln vor.
Nicht die Milben selbst lösen die Allergie aus, sondern vor allem ihr Kot und abgestorbene Bestandteile ihres Körpers. Diese winzigen Partikel vermischen sich mit dem Hausstaub, werden eingeatmet und können in den Atemwegen allergische Reaktionen hervorrufen. Das Immunsystem stuft diese Stoffe fälschlicherweise als gefährlich ein und bildet Antikörper, die verschiedene Beschwerden auslösen.
Symptome
Die Beschwerden können ganzjährig auftreten und zeigen sich häufig nachts oder in den frühen Morgenstunden.
Typische Anzeichen sind:
- häufiges Niesen
- eine laufende oder verstopfte Nase
- juckende, gerötete oder tränende Augen
Asthma
In manchen Fällen kann sich auch ein allergisches Asthma entwickeln. Mögliche Warnsignale dafür sind:
- Husten
- pfeifende Atmung (Keuchen)
- ein Engegefühl im Brustbereich
Bei Allergikern, die zusätzlich an Neurodermitis leiden, kann der Kontakt mit Hausstaubmilben den Hautzustand verschlechtern. Entzündungen und Juckreiz können zunehmen, wodurch die Behandlung der Hauterkrankung komplizierter wird.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch ein ärztliches Gespräch und ergänzende Tests. Dazu gehören Hauttests (Pricktest) und/oder eine Blutuntersuchungen. Die Ergebnisse werden immer im Zusammenhang mit den geschilderten Symptomen beurteilt.
Den Allergietest kannst du auch direkt bei uns (ohne Voranmeldung) in der Apotheke machen.
Was tun?
Da wir viel Zeit im Bett verbringen, sollte vor allem das Schlafzimmer milbenarm gestaltet werden.
Schlafzimmer
- Raumtemperatur 19–21 °C, Luftfeuchtigkeit 30–50 %
- Täglich mehrmals lüften (je mind. 5–10 Minuten)
- Nicht in der Wohnung rauchen
- Staubfänger (schwere Vorhänge, Teppiche, Polstermöbel) möglichst reduzieren
- Möbel mit Abstand zur Wand, offene Regale vermeiden
- Kuscheltiere auf 1–2 Stück beschränken, regelmäßig heiß waschen oder einfrieren
- Auf Topfpflanzen und Hydroponik verzichten
- Milbenmittel sind meist wenig wirksam → nicht empfohlen
Bett
- Kissen und Decken monatlich bei 60 °C waschen
- Bettwäsche wöchentlich bei 60 °C waschen
- Milbendichte Bezüge (Encasings) für Matratze, Kissen und Decke verwenden
- Matratze nicht ersetzen, aber unbedingt einhüllen
- Keine „Antimilbenmatratzen“ – sie bieten keinen Schutz
- Wolldecken durch waschbare Decken ersetzen
- Bei Etagenbetten oben schlafen
- Auf Reisen milbendichte Überzüge mitnehmen
Medikamentöse Therapie
- Antihistaminika lindern Niesen, Schnupfen und juckende Augen.
- Kortisonhaltige Präparate (z. B. als Nasenspray) helfen, Entzündungen zu reduzieren.
- Bei allergischem Asthma: Inhalationsmedikamente wie Bronchien-Erweiterer und/oder Kortison nach ärztlicher Anweisung.
- Desensibilisierung: Ziel ist es, die Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber dem Allergen schrittweise abzubauen.
Kreuzallergie
Manche Menschen mit Hausstaubmilbenallergie reagieren zusätzlich empfindlich auf bestimmte Lebensmittel, vor allem auf Schalen- und Krustentiere. Ursache ist eine sogenannte Kreuzallergie: Bestimmte Eiweisse, die in Hausstaubmilben vorkommen, ähneln denen in Meeresfrüchten und können ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen.
Quellen:
https://www.aha.ch/allergiezentrum-schweiz/allergien-intoleranzen/hausstaubmilbenallergie
https://www.helsana.ch/de/blog/koerper/krankheiten/hausstaubmilbenallergie.html

