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Grippeimpfung: Ja oder Nein
Lara Wernli • 29. September 2025
Erreger und Übertragung
Die Grippe wird durch Influenza-A- und -B-Viren verursacht. Während es bei den A-Viren zahlreiche Subtypen gibt, lassen sich die B-Viren in zwei Linien einteilen: Victoria und Yamagata. Letztere konnte dank der Schutzmassnahmen, während der Covid-19-Pandemie weitgehend eliminiert werden. Das Grippevirus ist sehr ansteckend und verbreitet sich leicht. Entweder durch direkten Kontakt mit infizierten Personen (Niesen, Husten oder Händeschütteln), besonders in geschlossenen Räumen, oder über indirekten Kontakt (über Oberflächen wie Türklinken).
Menschen, die mit dem Virus infiziert sind, können andere bereits anstecken, auch wenn sie selbst noch keine Symptome bemerken. Diese Inkubationszeit beträgt in der Regel 1 bis 3 Tage.
Grippeimpfung in der Tösstal Apotheke
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- Kosten: 20.- plus Kosten des Impfstoffes
- Auf Voranmeldung
Symptome und Verlauf einer Grippe
Eine Grippe beginnt meist plötzlich mit:
- hohem Fieber
- Schüttelfrost
- Husten
- Hals- und Kopfschmerzen
- Muskel- und Gelenkbeschwerden
- Schnupfen
- Schwindel
- Appetitverlust
- bei Kindern zusätzlich Übelkeit und Durchfall
Die Erkrankung dauert oft bis zu zwei Wochen und wird in milderen Fällen leicht mit einer Erkältung verwechselt. Im Unterschied zu gewöhnlichen Erkältungen kann Influenza jedoch ernsthafte Komplikationen wie Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder bakterielle Folgeinfektionen verursachen. Besonders gefährdet sind Schwangere, Frühgeborene, chronisch Kranke und ältere Menschen, selten sind auch gesunde Jüngere betroffen.
Wem die Grippeimpfung empfohlen wird
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt folgenden Personen die Grippeimpfung:
Risikogruppen
Zu den wichtigsten Zielgruppen gehören Personen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen. Dazu zählen:
- Menschen über 65 Jahre
- Schwangere sowie Frauen bis vier Wochen nach der Geburt
- Frühgeborene (vor der 33. Schwangerschaftswoche oder unter 1500 g), ab sechs Monaten in den ersten zwei Wintern
- Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen
- Personen mit chronischen Erkrankungen, die Herz, Lunge, Nieren, Milz oder das Immunsystem beeinträchtigen
Empfohlen ist die Impfung außerdem für alle, die engen Kontakt zu Risikopatient:innen oder Säuglingen unter sechs Monaten haben, sei es im privaten Umfeld, in Pflegeheimen, Kindertagesstätten oder im medizinischen Bereich. So soll die Weiterverbreitung des Virus möglichst geringgehalten werden. Zwar können Geimpfte sich weiterhin anstecken, doch Schwere und Wahrscheinlichkeit der Erkrankung sind deutlich reduziert.
Personen mit Geflügelkontakt
Auch Menschen, die regelmäßig mit Hausgeflügel oder Wildvögeln arbeiten, sollten sich impfen lassen. Damit soll das Risiko einer Doppelinfektion mit einer möglichen Vermischung von Grippe- und Vogelgrippeviren verhindert werden.
Empfehlungen für das Jahr 2025 vom BAG
Auch in diesem Jahr bleiben die Grippe-Empfehlungen fast unverändert. Am besten lässt du dich zwischen Mitte Oktober und dem Beginn der Grippewelle impfen. Besonders wichtig ist das für Menschen, die ein höheres Risiko für Komplikationen haben.
Wichtig: Die Grippeimpfung schützt ausschließlich vor Influenza, nicht vor Covid-19 oder den üblichen Erkältungen im Winter.
Praktisch ist, dass die Impfung ohne Probleme gleichzeitig mit, aber auch vor oder nach einer Covid-19-Impfung erfolgen kann.
Für 2025 gibt es mehrere zugelassene Impfstoffe:
- Fluarix Tetra® (ab 36 Monaten)
- Flucelvax Tetra® (ab 24 Monaten)
- Influvac Tetra® (ab 6 Monaten)
- Vaxigrip Tetra® (ab 6 Monaten).
(Der Impfstoff Flucelvax Tetra® wird zellbasiert hergestellt und eignet sich daher auch für Menschen mit einer schweren Hühnerei-Allergie. Außerdem steht mit Efluelda® ein Hochdosis-Impfstoff zur Verfügung, der älteren Menschen einen besseren Schutz bietet. Empfohlen wird er vor allem für alle ab 75 Jahren sowie für Menschen ab 65 Jahren mit zusätzlichen Risikofaktoren.)
Wirksamkeit
Wie gut die Grippeimpfung wirkt, hängt vom Alter, dem Gesundheitszustand und den jeweils zirkulierenden Virus-Stämmen ab.
Ein vollständiger Schutz ist nicht garantiert: Je nach Saison und Personengruppe liegt die Wirksamkeit Studien zufolge zwischen 20 und 80 Prozent. Bei älteren Menschen, Personen mit chronischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem fällt sie oft geringer aus.
Kommt es trotz Impfung zu einer Grippe, verläuft die Erkrankung in der Regel milder und mit weniger Komplikationen.
Nebenwirkungen
Bei den inaktivierten Grippeimpfstoffen, die per Spritze verabreicht werden, kommt es bei bis zu einem Viertel der Geimpften zu kurzzeitigen Schmerzen oder Rötungen an der Einstichstelle. Rund fünf Prozent berichten zudem über leichtes Fieber, Muskelbeschwerden oder ein vorübergehendes Krankheitsgefühl.
Schwere Nebenwirkungen sind bei beiden Impfstoffarten äußerst selten und deutlich seltener als die möglichen Komplikationen einer echten Grippeerkrankung.
Quellen:
Grippeimpfung: Wirkung, Nebenwirkungen, Zeitraum & Kosten | Amavita